Es gibt sehr gute Informationen zu diesem Fernwanderweg im Internet unter koenig-ludwig-weg.bayern, auch zu Übernachtungsmöglichkeiten und Streckenabschnitten. Die Route ist ca. 120km lang und hat 6 Etappen.
Nachdem der Weg fast an unserer Haustür vorbei läuft entscheide ich mich die erste Nacht daheim zu verbringen und nur für die restlichen 4 Übernachtungen ein Hotel/Pension zu nehmen. Bei den Tagesetappen orientiere ich mich an den offiziellen Vorschlägen auf der Homepage. Die Strecke ist generell sehr gut ausgeschildert aber an ein paar Stellen lohnt es sich doch im komoot nachzuschauen ob man noch richtig ist.
Tag 1 Berg – Herrsching
25,6km 220hm – 7h12min (5h20min reine Wanderzeit)

Der Startpunkt des König-Ludwig-Wegs liegt mitten in einem Schlosspark südlich von Berg.

Es gibt einen kleinen kostenlosen Parkplatz am südlichen Eingang vom Park in Leoni. Allerdings könnte es hier im Sommer aufgrund der Seenähe schwierig mit parken werden.


Durch den schön angelegten Schlosspark kommt man in 5 Minuten zur Votivkapelle – dem Todesort von König Ludwig und dem Startpunkt des Fernwanderwegs.

Von hier aus geht es los Richtung Norden, am Schloss vorbei zum See. In Berg gibt es ein sehr schönes Restaurant im Schlosshotel direkt am See (das leider noch geschlossen hat) und einen Bootsanleger (hier könnte man per Schiff nach Starnberg abkürzen, allerdings ist noch keine Saison). Das kleine Stehcafé am Bootsanleger mit sehr netter Bedienung hat schon offen und wir versorgen uns erstmal mit Heißgetränken – es ist noch recht kühl.


Es geht weiter Richtung Starnberg, der Fußweg führt teilweise direkt am See entlang mit schönen Ausblicken über den See (leider ist es dank Saharastaub relativ diesig), aber teilweise auch versetzt mit abgezäunten Grundstücken und Villen dazwischen. Es gibt aber immer wieder Möglichkeiten die Hunde ins Wasser zu lassen, zumindest außerhalb der Saison vom 15.5-15.9 (zahlreiche Hundeverbotsschilder weisen darauf hin).
Robert und Akira drehen nach einer Stunde Wanderzeit wieder um und ich bin für den Rest des Tages mit den Malis alleine unterwegs. In Starnberg machen wir Pause im Strandcafé direkt an der Seepromenade.


Es geht durch Starnberg durch und Richtung Maisinger Schlucht. Der Weg führt auf guten Wanderwegen durch die malerische Schlucht (hier ist Leinenplicht für Hunde) bis zum Maisinger See.



Danach geht es über gute Feld- und Waldwege bis nach Andechs. Vor Andechs mündet der Weg auf den Andechser Kreuzweg und hoch zum Kloster. Leider hat das Klosterstüberl geschlossen, deshalb machen wir einen Abstecher zum Bernhardhof im Ort und genießen Kuchen in stylischem Ambiente.

Vom Kloster geht es über das Kiental wunderschön runter nach Herrsching wo wir auch Robert und Akira wieder treffen, die uns entgegen kommen. Zum Abschluss dann Abendessen in unserem Lieblingslokal in Herrsching, dem Pier 48.


Trink- und Bademöglichkeiten für die Hunde gibt es ausreichend am Weg. Der Weg ist selbst im März vor allem rund um Starnberg gut frequentiert. Es sind viele andere Hundebesitzer unterwegs und es wird teils recht eng mit den Hunden auf den schmalen Wegen am See. Insgesamt ein sehr malerischer und abwechslungsreicher Trail auf guten Wegen mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten.
Tag 2 Dießen – Paterzell
19,0km 350hm – 6h01min (4h40min reine Wanderzeit)

Normalerweise geht es per Schiff von Herrsching nach Dießen, aber im März fahren die Schiffe noch nicht. Deshalb fahren wir in der Früh mit dem Auto nach Dießen. Parken kann man gut und kostenlos am Bahnhof. Bevor es losgeht genießen wir erstmal ein tolles Frühstück im Café Goldammer. Dann geht es durch den sehr schönen Ort, am Marienkloster vorbei Richtung Wessobrunn.

Es geht hauptsächlich über breite Feld- und Waldwege wenig spektakulär und ohne Ortschaften bis nach Wessobrunn. Ab und zu gibt es schöne Ausblicke auf die Berge aber es ist immer noch recht diesig.


In Wessobrunn fällt der erste Blick auf einen Eisautomaten direkt am Hauptplatz, genau das Richtige für eine kurze Pause – sehr leckeres Eis in vielen Sorten.


Jetzt wird der Weg schöner, relativ schmal durch hübschen Wald geht es Richtung Paterzell. Bei Paterzell geht es ein Stück durch den berühmten Eibenwald – recht spezielle Nadelbäume.
Am gesamten Weg gibt es ausreichend Bäche zum Trinken für die Hunde. Es ist wenig los, außer in der Nähe von Dießen ist kaum ein Mensch unterwegs. Allerdings sind bis auf den Anfang und das Endstück weite Stecken nicht sehr abwechslungsreich und die Wege breit und eintönig, aber gut zu laufen.

Wir übernachten im Hotel/Restaurant Eibenwald landgasthof-eibenwald.de mit sehr leckerem Abendessen und Frühstück. Das Zimmer ist einfach aber mit schönem Boden und großer Terrasse- perfekt mit Hunden.

Tag 3 Paterzell – Hohenpeißenberg
15,0km 450hm – 6h30min (3h38min reine Wanderzeit)

Das erste Stück durch den Eibenwald ist schön allerdings recht steil, die Malis helfen gut beim Aufstieg.
Danach geht es nicht wirklich schön auf Teerstraßen und den Ort Forst weiter. Erst im Wald ein gutes Stück dahinter werden die Wege wieder ansprechender und der Wald zum hübschen Moorwald.

Hinter dem Wald wieder Teerstraße bis zum Fuße des Peißenbergs. Dann geht es auf einem schmalen Fußweg recht steil den Berg nach oben, die Aussicht ist dank Saharastaub nicht übermäßig aber in der Bayerischen Rigi am Gipfel gibt es guten Kuchen.




Akira braucht einige Pausen aufgrund des steilen Anstiegs aber die Strecke ist nicht lang und wir lassen uns viel Zeit damit. Auf der anderen Seite geht es wieder auf einem kleinen schönen Weg nach unten. Im Sommer sollte man besser Wasser für die Hunde dabeihaben, es gibt nicht wirklich etwas auf dem Weg. Auch ist es sinnvoll im Hotel Eibenwald wegen einer Brotzeit für mittags nachzufragen, es liegt nichts auf dem Weg wo man irgendwas einkaufen könnte. Für meinen Geschmack verläuft der Weg auf zu vielen Teerstraßen und durch zu viele Orte.


Wir übernachten in der Rigi Alm rigi-alm.de, das Zimmer ist zweckmäßig mit Balkon und mit gutem Frühstück. Das Abendessen im Lokal ist sehr gut.

Tag 4 Hohenpeißenberg – Rottenbuch
17,1km 270hm – 6h31min (4h29min reine Wanderzeit)

Das ist definitiv das Highlight der Tour. Es geht zuerst auf normalen Waldwegen, aber dann auf einem schmalen Fußweg hinunter in die Ammerschlucht.

Malerisch geht es an der Ammer entlang, zuerst auf einem breiten Fußweg, der aber immer schmaler und spektakulärer wird. Wir weichen teils vom offiziellen Wanderweg ab und bleiben auf kleinen Wegen direkt an den Schluchthängen.



Hier ist definitiv Trittsicherheit erforderlich und bei schlechtem Wetter nicht zu empfehlen, die Pfade sind teils recht abenteuerlich, steil, nass, eng und über Baumstämme. Wir brauchen dadurch relativ viel Zeit für die kurze Strecke, auch weil wir immer Rücksicht auf Akira nehmen und viele Pausen machen.

Kurz vor Rottenbuch dann leider der einzige unangenehme Vorfall der Tour. Aus einem Privatgrundstück ohne Zaun stürmen 2 fremde Hunde auf unsere teils angeleinten Hunde auf dem Wanderweg los, einer lässt sich durch energisches Anschreien verjagen, der zweite geht leider auf Chi los. Gottseidank erwischt er bei der Attacke nur Chi’s Haare, aber wir sind alle erstmal geschockt.


Auf den Schreck gibt es erstmal leckeren Kuchen im Kunst-Café in Rottenbuch, danach fahre ich per Taxi zurück nach Dießen um das Auto zu holen.
Wir übernachten in einer Bed&Breakfast Pension (Martina’s Place über bookings) direkt im Ort, sehr schon hergerichtetes Zimmer mit Garten und theoretisch Gemeinschaftsbad (außer uns ist allerdings keiner da). Zum Abendessen geht es zum Griechen im Ort, das Ambiente ist einfach aber das Essen sehr gut.


Tag 5 Rottenbuch – Buching
24km 310hm – 6h38min (4h26min reine Wanderzeit)

Ab Rottenbuch gibt es zwei Tourvarianten, einmal über Prem und einmal über Trauchgau. Leider habe ich bei meinen Recherchen keine hundefreundliche Unterkunft in Prem finden können, deshalb wählen wir den Weg über Trauchgau, denn meine Unterkunft liegt südlich von Trauchgau und die Etappe würde über Prem an die 30km lang werden.
Nach dem super Frühstück im Martina’s Place verlassen uns Robert und Akira wieder, denn die beiden nächsten Etappen sind zu lang für Akira. Ich mache mich also mit den beiden Malis alleine auf den Weg und das Tempo wird deutlich schneller. Beide tragen ein Zuggeschirr und ich bin mit einer flexiblen Leine um den Bauch mit ihnen verbunden. Durch diese Zugunterstützung sind wir um Einiges flotter als normal unterwegs.


Der Weg nach führt hauptsächlich über Teerstraßen und ist somit für mich der unattraktivste Teil des Fernwanderwegs. Es fahren zwar wenige Autos, aber viele Radfahrer und das macht es mit den Hunden schwieriger. Der Blick auf die Berge wird allerdings immer besser.
Die Wies-Kirche und die Umgebung mit vielen Mooren ist sehr schön und es gibt auch mehrere Lokale zur Versorgung, aber danach geht es auch wieder über viel Asphalt weiter und am Schluss über einige Kuhweiden – noch sind keine Kühe auf den Weiden, aber im Sommer könnte die Überquerung der Weiden mit Hunden ein Problem darstellen. Wasserstellen gibt es genug am Weg.


Wir übernachten im Hotel Alpchalet in Buching alpchalet-schwanstein.de und das Zimmer ist definitiv das schönste auf der Tour. Toll renoviert mit Terrasse und großem Bad, auch das Frühstücksbuffet ist ein Traum.
Tag 6 Buching – Füssen
20,6km 280hm – 7h40min (4h31min reine Wanderzeit)

Am Anfang der Tour leider wieder hauptsächlich Teerstraße, allerdings mit schönen Blicken auf die Berge. Ich versorge mich im Berghofer Biostadl mit einer Mittagsbrotzeit – sehr ansprechender Laden mit super netter Verkäuferin. Je weiter man Richtung Hohenschwangau kommt um so schöner werden die Wege wieder, es geht an einem kleinen netten See entlang, aber leider nicht direkt am Forggensee was ich schade finde.
Später geht es an einem lauschigen Bach entlang und in der Ferne kann man schon Blicke auf Neuschwanstein erhaschen. Die Marienbrücke ist leider gesperrt und so bleiben wir auf dem offiziellen Weg unterhalb von Neuschwanstein. In Hohenschwangau dann eine kurze Pause beim Kiosk mit Blick auf Neuschwanstein.



Der letzte Wegabschnitt entpuppt sich überraschenderweise als Highlight und führt durch den Schwanseepark (mit tollen Bademöglichkeiten). Bei schönstem Wetter lassen wir uns Zeit und chillen auf den Stegen.

Auf den Kalvarienberg genießen wir die atemberaubende Aussicht von oben, auf der einen Seite Schwansee und Neuschwanstein und auf der Anderen Füssen mit Schloss.



Es geht steil runter nach Füssen wo Robert und Akira schon auf uns warten. Das Abschluss-Eis haben wir uns verdient!