Der Skoneleden 4 auch als Österlenleden bekannt, ist ein Rundwanderung durch Südschweden mit Start und Endpunkt in Ystad. Informationen auf https://www.skaneleden.se/de/delled/sl4-osterlen.
Entgegen der vorgeschlagenen Laufrichtung sind wir die 170km im Uhrzeigersinn in 7 Etappen gegangen (20-30km pro Tag). Der Weg ist extrem gut markiert, sogar mit Icons die Wasserstellen oder Sehenswürdigkeiten anzeigen.
Wir sind ohne Fahrzeug unterwegs und übernachten teils im Zelt und teils im Hotel. Mit Hunden in Schweden ist es relativ unproblematisch, EU Pass mit Tollwutimpfung reicht für die Einreise, eine vorherige online Anmeldung beim Zoll ist sinnvoll damit man direkt durch die grüne Zone den Terminal verlassen kann. In Schweden gilt Leinenpflicht bis 15.8, da unsere Hunde hauptsächlich im Geschirr laufen ist das kein Thema.
Tag 1 Ystad – Snogeholm
30,2km 320hm 6h31min

Die Katamaran-Fähre FRS Baltic bringt uns in der Früh von Rügen/Sassnitz nach Ystad in ca. 2 Stunden. Für Fußgänger gibt es auch in der Hochsaison noch spontan Tickets. Die Hundemitname ist unproblematisch, die Hunde dürfen mit in den Passagierbereich und brauchen keinen Maulkorb.
Eine Informations-Tafel zum Weg befindet sich direkt am Fähranleger.
Nach der Ankunft besichtigen wir die nette Altstadt und gönnen uns erstmal Kaffee und Kuchen in einem Café.




Zuerst geht es leider über Asphaltwege durch Parks und die Vororte Richtung Norden ins Landesinnere, gelegentlich sieht man noch das Meer. Hinter Ystad biegt der Weg auf eine schöne Allee ab. Leicht hügelig wandern wir durch Felder, an einsamen Höfen und Seen vorbei. Ab und zu geht es auch auf Asphaltwegen und an befahrenen Straßen entlang, aber der Hauptanteil führt über gut begehbare Kieswege.
Das Gelände ist über weite Teile exponiert, bei zu hohen Temperaturen mit Hunden nicht zu empfehlen, nur das letzte Stück führt durch Wald. Auch öffentliche Wasserstellen sehen wir keine auf dem Weg, allerdings gibt es genug Häuser wo man sicher nach Wasser fragen könnte.


Wir machen einen Abstecher zu einem der Seen, aber dort ist es zwar idyllisch aber das Wasser ist so algig dass wir nicht mal die Hunde trinken lassen.
Über weite Teile des Wegs begegnet uns kein Mensch, erst gegen Ende als wir das Erholungsgebiet Snogeholm erreichen sind etwas mehr Leute unterwegs. Der Zeltplatz liegt mitten im Wald, schattig und mit beheizter Toilette und öffentlicher Wasserstelle. Es sind schon ein paar Camper hier aber es ist kein Problem einen Platz für unser Zelt zu finden.


Tag 2 Snogeholm – Lövestads åsar
26,4km 260hm 6h

Es geht zuerst wunderschön durch schattigen Wald an einem See entlang mit ausreichend Bade- und Zeltplätzen. Auch viele schwedische Familien nutzen diesen Bereich zum campen.

Danach wieder ähnlich zu Tag 1 über Feld- und Alphaltwege, auch kurz an recht befahrenen Straßen entlang durch die typische schwedische Hinterlandschaft. Es wird wieder recht einsam.


Am Ende der Etappe erreichen wir einen hübschen Buchenwald und den Biwakplatz. Um Wasser zu holen muss man nochmal ca. 350m zu einem Reitstall in der Nähe wandern. Allerdings gibt es auf dem dieser Etappe ausreichend gut markierte Wasserstellen wo man sich vorher eindecken könnte.

Tag 3 Lövestads åsar – Brösarp
27km 270hm 6h3min

Es geht über exponiertes Weideland, die Weidenzäune müssen mittels Steigleitern überquert werden. Die Leitern sind so steil dass wir die Hunde und das Gepäck darüber heben müssen, das macht diesen Teil des Trails sehr anstrengend. Außerdem befinden sich noch zahlreiche Kühe auf den Weiden die teils mit den Hunden umgangen werden müssen. Die Kühe machen zwar einen friedlichen Eindruck haben aber Kälber dabei und das ist mit Hunden immer ein Risiko. Andere Wanderer sind kaum unterwegs.
Auf dem Weg kommen wir an einem kleinen Museum vorbei, leider geschlossen aber es gibt zumindest Wasser. Die nächste Pause in der Kaffestugan Alunbruket lohnt sich auf jeden Fall – leckere Sandwiches und Kuchen. Hier ist auch einiges los.



Es geht durch einen schönen Wald und am Fluss entlang, die Wege werden immer sandiger und sind super zum laufen. Perfekter Boden für Pferde und Reitställe sieht man auch immer öfter.
Viel los ist am Wasserfall Hallamölla, ansonsten nur vereinzelte Wanderer.

Wir verlassen den offiziellen Weg und machen Station im Hotel Brösarp. Das Zimmer ist klein aber mit abtrennbaren Wohnbereich zum Schlafzimmer, was mit Hunden immer sehr angenehm ist.
Sehr gutes Restaurant und entgegen der Homepage hat das Restaurant auch am Sonntag bis spät geöffnet.

Tag 4 Brösarp – Vik
25,1km 210hm 5h37min

Hinter Brösarp stoßen wir wieder auf den offiziellen Wanderweg. Es geht über riesige Pferdekoppeln auf Sandwegen durch leicht hügeliges Gelände. Wir nähern uns dem Strand und die Dichte an Menschen die vor allem mit Hunden unterwegs sind wird höher.

An der Mündung des Flusses erreichen wir das Meer, das Wasser ist unglaublich kalt, ein paar Stein-Monolithen gibt es auch. Der Weg am Strand entlang und in den Dünen ist wunderschön und recht einsam, erst in Kivik wird es voller.



Wir essen im Hafenrestaurant Hummer, dann geht es leider ein Stück an der Asphaltstraße entlang bis zur Mosterei Kivik. Die Mosterei kann man besichtigen und auch einkaufen, allerdings sind die Flaschen zu schwer für uns zum Mitnehmen. Hunde sind im Innenbereich keine erlaubt.
Hinter der Mosterei beginnt der Nationalpark Stenshuvud, es geht eine Berg gleichen Names recht steil nach oben mit toller Aussicht.



Hinter dem Park verlassen wir wieder den offiziellen Weg der an der Straße entlang führen würden und gehen am Strand entlang. Am Strand ist es sehr einsam, wunderschön und es geht sich toll bis auf eine Stelle wo Steine bis ins Meer aufgeschüttet sind und man etwas im Meer vorbei waten muss.

Vik ist ein netter kleiner Ort und dahinter am Strand schlagen wir unser Zelt an einem einsamen Strand auf.


Wasserstellen und Restaurants gibt es ausreichend auf dieser Etappe.
Tag 5 Vik – Borrby
27,2km 110hm 6h15min

Es geht weiter auf Dünenwegen am Meer entlang. Vor Simrishamn das erste Hundeverbotsschild am schönen langen Sandstrand (in der Saison), der Weg würde an der Straße weiterlaufen aber wir gehen durch einen Park bis ins nette Stadtzentrum. Hier gibt es auch einige Restaurants.

Es geht weiter am Meer entlang, zuerst über Asphalt, teils Radwege, hinter Brantvik zweigen wir wieder auf den nicht offiziellen Weg am Strand entlang ab. Der ist sehr schön und führt teils über Weiden. Am netten Hafen von Skillingen gibt es eine Fischräucherei.




Hinter Skillinge geht es nur kurz an der Straße entlang, dann wieder auf kleinen Pfaden in Strandnähe. Am Ende der Etappe erreichen wir den wunderschönen langen Sandstrand (leider etwas algig) bei Borrby, wo wir unser Zelt aufschlagen.

Verpflegung und Wasser gibt es an der Küste überall, dafür ist auch einiges mehr los. Richtig voll wird es ab dem Campingplatz Borrby, sehr viele deutsche Familien machen hier wohl gerade Urlaub.
Tag 6 Borrby – Kåseberga
16km 70hm 3h45min

Es geht sehr lange am Strand weiter, zuerst ist noch recht viel los aber es werden immer weniger Menschen. Erst bei Sandhammeren ganz im Süden gibt es große Parkplätze, einen Leuchtturm und einen Kiosk. Hundeverbotsschilder gibt es an den Strandzugängen wohl auch welche, aber die sieht man nicht wenn man am Strand entlang wandert.

Ganz im Süden führt der Weg durch den Nationalpark Hagestad und würde dann wieder auf der Straße weitergehen, aber wir kehren nach einem kurzen Abstecher durch den Wald wieder zum Strand zurück und gehen dort weiter.
Der Strand wird immer voller je näher wir Löderup kommen. Zuerst die FKK Anhänger dann alle anderen. In Löderup gibt eine sehr nette Surfer Bar, die wir für eine Pause nutzen. Dahinter wird der Strand steiniger und auch die Anzahl an Menschen nimmt wieder ab.


Wir übernachten im sehr schönen Hotel Kåseberga Gårdshotell mit Sauna und Außen-Whirlpools (mit Cocktails). Abendessen gibt es am Hafen. Zum Sonnenuntergang müssen wir natürlich noch zum Highlight der Tour nach Ales Stenar.

Der Strand ist wunderschön und zum Wandern ideal, Wasser gibt es ausreichend. Auch wenn teilweise viel los war ist er breit genug um sich aus dem Weg zu gehen. Alternativ gibt es auch einen Pfad in den Dünen.
Tag 7 Kåseberga – Ystad
19,8km 90hm 4h12min

Nach einem super Frühstück geht es wieder nach Ales Stenar – immer wieder beindruckend. Der Weg führt über Weiden (leider wieder mit einigen Steigen zum überklettern) und tollen Ausblicken aufs Meer über das menschenleere Hochplateau.


Wir erreichen ein militärisches Sperrgebiet, der offizielle Weg würde auf der Straße weitergehen, aber dem Aushang ist zu entnehmen wann genau Übungen stattfinden und wann man das Gebiet betreten darf. Über einen steilen Pfad steigen wir zum Meer ab und wandern am einsamen Strand weiter.




Je näher wir dem nächsten Ort Nybrostrand kommen umso mehr füllt sich der Strand wieder mit Menschen, Richtung Ystad wird es dann immer voller und voller. Wir weichen auf den Waldweg parallel zum Meer aus, am Strand sind keine Hunde erlaubt (1.6-30.9). In Ystad mündet der Weg in die schöne aber exponierte Strandpromenade, es ist sehr viel los und es gibt ein paar nette Cafés und viele Badehäuschen. Richtung Hafen wird es wieder ruhiger, die Fähre zurück nach Rügen wartet schon auf uns.

Der erste Abschnitt des Wegs ist richtig schön, am Ende Richtung Ystad war es uns einfach zu voll, aber das war bei traumhaften Wetter und Schulferien auch nicht anders zu erwarten. Wasser und Verpflegung gibt es ausreichend am Weg sobald man das militärische Gebiet verlassen hat.