Menalon Trail

Ein wunderschöner Fernwanderweg auf dem Peleponnes, eingeteilt in 8 recht unterschiedlich lange Sektionen. Informationen gibt es unter https://menalontrail.eu/en/ und an jedem Startpunkt der Etappen (siehe Fotos).

Meine Basis mit dem Wohnmobil ist in Dimitsana am Hotel/Restaurant Koustenis. Hier kann man kostenlos stehen. Die Anfahrt zu den einzelnen Etappen erfolgt per Taxi terzistaxi@hotmail.com – der Fahrer spricht englisch und hat einen Kastenwagen mit dem er auch Hunde befördert.

Der Weg ist sehr gut zu laufen mit moderaten Steigungen, extrem vorbildlich markiert und verläuft fast ausschließlich auf schmalen einsamen Fußpfaden. Ganz selten ist ein Stück Straße dabei. Versorgungsmöglichkeiten in den hübschen Orten auf dem Weg ist auch gegeben, die Landschaft ist wahnsinnig abwechslungsreich und man trifft so gut wie keine Menschenseele – alles im allem wirklich TOP. Auch der Handyempfang war durchgehend super.

Im Vorfeld habe ich mir viele Gedanken gemacht ob der Trail auch mit Hunden machbar ist, denn dazu habe ich keinerlei Informationen gefunden, deshalb hier etwas ausführlicher meine Erfahrungen.

Das Verhältnis der Griechen zu Hunden ist entweder total relaxed/freundlich oder sie haben Angst. Bei Menschenbegegnungen ist Leine somit angebracht ansonsten war Freilauf überall kein Problem.

In allen Dörfern gibt es freilaufende Hunde mit und ohne Besitzer (sieht man am Halsband). Die meisten verhalten sich neutral bis ängstlich gegenüber Menschen und fremden Hunden, viele sind neugierig aber respektvoll – ein Beller von Chi (die fremde Hunde nicht mag) hat meist gereicht dass sie nicht näher gekommen sind. Triple mit ihrer sozialen Art hatte gar keine Probleme. Wir hatten hauptsächlich direkten Kontakt mit Rüden, die sich gegenüber meinen Hündinnen recht freundlich verhalten haben. Die griechischen Hündinnen waren im Allgemeinen um einiges scheuer als die Rüden.

Daneben gibt es in den Orten und auf dem Land entweder gut hinter Zäunen gesicherte oder angekettete Hunde, deren Gebelle zwar nervt aber die ansonsten keine direkte Gefahr darstellen.

Am unangenehmsten waren die Herdenschutzhunde, die frei herumlaufen und ihre Herde bewachen. Da bleibt dann nur Rückzug und weiträumig umgehen. Bei den einzelnen Abschnitten habe ich die Orte beschrieben an denen ich welche angetroffen habe. Das kann aber natürlich zu anderen Zeiten auch an anderen Orten passieren. Einfache Hütten in der Pampas, Schafgeruch und Hundegebell haben mich immer frühzeitig gewarnt.

Aufmerksames Führen der Hunde ist auf jeden Fall sinnvoll – ich bin allerdings weder auf Wölfe oder wilde Hunderudel gestoßen (Bären gibt es nur im Norden von Griechenland) noch auf Rehwild, Kaninchen oder ähnliches.

Hunde in Griechenland das fühlt sich sehr ambivalent an – die Haushunde habe ich in Lokalen, in der Metro und mit Mäntelchen beim Gassi gesehen – aber es gibt wahnsinnig viele wilde Streuner und viel zu viele an der Kette fixierte Hunde.

Tag 1 Stemnitsa – Dimitsana (Etappe 1)

12,7km 3h12min 560hm

Das Taxi bringt uns in der Früh nach Stemnitsa. Der Ort ist sehr hübsch und es gibt mehrere Tavernen und eine Bäckerei. Es geht ein kurzes Stück durch den Ort und dahinter sofort einen kleinen Weg bergab.

Auf alten Fußwegen vorbei an einer hübschen Kirche und an einem Kloster an der Felswand, geht es abwärts in die Louisa Schlucht.

Über eine kleine Brücke gelangt man auf die andere Seite und an einem verlassenen und einem bewohnten Kloster vorbei wieder nach oben.

Am Kloster gibt es Wasser, Toilette, bellende Hunde hinter dem Zaun und viele Katzen.

Nochmal geht es runter zum Fluss (vor der Brücke gibt es einen kleinen Weg zum Wasser mit Bademöglichkeit). Danach wieder steil aufwärts an einem Bach mit mehreren verfallenen Mühlen entlang bis zum Museum für Wasserkraft kurz vor Dimitsana (mit Café und Toiletten).

Der Weg ist einfach zu laufen, super schön (bisschen anstrengend durch das auf und ab) und hervorragend markiert. Wasser gibt es im zweiten Teil ausreichend. Der wahrscheinlich auch am meisten bewanderte Abschnitt des Trails.

Tag 2 Dimitsana – Elati (Etappe 2+3)

21,5km 4h57min 840hm

Es geht direkt vom Wohnmobil aus los, auf einen kleinen Pfad nach Dimitsana. Dimitsana ist ein sehr hübscher Ort mit zahlreichen Restaurants, Shops und einer großen Bäckerei.

Direkt hinter dem Ort geht es sehr steil nach oben und auf der Anhöhe treffen wir das erste Mal auf freilaufende Herdenschutzhunde. Die Hunde machen sich von weitem durch Bellen bemerkbar. Der Weg führt recht nah an den Stallungen vorbei, wir weichen etwas nach rechts aus und die Herdenschutzhunde machen nur ihren Job, verfolgen uns nicht, sondern bleiben bellend vor ihrer Herde stehen.

Es geht über offenes Terrain nach Zygovisti, ein sehr kleiner (einsamer) Ort und Ende von Etappe 2. Kurz vor dem Ort befinden sich einige bellende Hunde hinter einem Zaun. Im Ort gibt eine kleine Taverne und einen Wasserhahn.

Nachdem Etappe 2 nur 4km lang ist, hänge ich gleich noch die nächste mit an.

Jetzt wird es wirklich einsam, es geht auf schmalen Pfaden zuerst an einem Bach entlang, dann durch Wald und am Ende wieder an einem Bach entlang bis nach Elati.

Mitten im Wald befinden sich ab und zu große Lichtungen und hier stehen auch verlassene Stallungen, möglicherweise sind hier im Sommer auch Herden (und Hunde).

Kurz vor Elati muss man über Weideflächen von Ziegen, Hunde waren hier keine. Dafür waren in Elati einige freundliche Streuner am Endpunkt der Etappe am Platz vor der Kirche versammelt.


Der Weg ist gut und einfach zu laufen, die Markierung ist hervorragend und er führt mitten durch unberührte Natur, kein Mensch begegnet uns, es ist wunderbar einsam und sehr schön.

Tag 3 Elati – Nymfasia (Etappe 4+5)

15,6km 3h49min 360hm

Von Elati geht es erst ein Stück zum Wald zurück und an einem Bach entlang.

Kurz vor der Überquerung der Hauptstraße kommt ein Schäfer mit vielen freilaufenden Hunden. Man sieht die Schuppen schon von weitem, wenn man die davor liegende Wiese quert, der Weg würde sehr nah daran vorbei gehen. Deshalb weichen wir nach rechts auf einen gelb markierten Wanderweg den Berg nach oben aus, der dann auch nach einem kleinen Umweg wieder auf den Haupttrail führt.

An der Hauptstraße gibt es einen großen Parkplatz, der auch als Stellplatz geeignet wäre. Für Fußgänger gibt es eine Unterführung.

Dahinter geht es weiter an einem wunderschönen etwas breiterem Bach entlang, es ist relativ eben, an ein paar verfallene Mühlen vorbei, im Sommer gäbe es auch einige schöne Badeplätze.

Am Ende von Etappe 4 geht es steil nach oben, vorbei an bellenden Hunden hinter Zäunen bis nach Vytina, ein äußerst hübscher Touristenort in dem auch einiges los ist. Es gibt sehr viele Lokale, eine Bank, Geschäfte und Cafés.

Von Vytina aus geht es über relativ offenes Gelände wieder abwärts. Der Weg ist leider nicht mehr ganz so gut markiert und führt teils über Sand-/Geröllhänge – bei Regen könnte das Gelände schwierig sein.

Im Tal geht es an einem Bach entlang, danach wieder steil durch lichten Wald nach oben bis nach Nymfasia – ein kleiner Ort mit Taverne und Hauptplatz mit ein paar Streunern.

Es gibt ausreichend Wasser am Weg, die Markierung ist nicht mehr so perfekt wie auf den ersten beiden Etappen aber immer noch sehr gut, am Bach entlang ist es sehr entspannend zu laufen, andere Wanderer sind kaum unterwegs.

Tag 4 Nymfasia – Valtesiniko (Etappe 6+7)

16,6km 4h3min 730hm

Von Nymfasia aus geht es über Wiesen und lichten Wald abwärts. Am Ortsausgang sehe ich Schafe und Hunde, aber der Weg führt mit ausreichend Abstand vorbei.

Es geht über eine alte Brücke und danach wieder aufwärts bis oberhalb von einem Kloster. Durch ein unverschlossenes Eisentor führt der Trail über das Klostergelände, es gibt Wachhunde hinter einem Zaun.

Durch Wald und vorbei an steilen Felsen führt der Weg abwärts. Bei der hübschen kleinen an die Felswand gepressten Kirche gibt es einen Rastplatz und Wasser.

Ca. eine Stunde vor dem Ort Magouliana (Ende von Etappe 6) höre ich das Gebimmel von Schafglocken, aber ich sehe weder Schafe noch Hunde. Im Ort gibt es eine Taverne.

Über relativ offenes Gelände und am Ende durch Wald an einem Bach entlang geht es runter in den schönen Ort Valtesiniko.

Der Weg ist wieder super schön, es geht auf und ab durch Wald und lichte Berglandschaft. Wasser gibt es ausreichend am Weg, andere Wanderer Fehlanzeige.

Tag 5 Valtesiniko – Lagkadio (Etappe 8)

14,3km 3h31min 410hm

Die Etappe beginnt mit einem recht steinigem Weg durch einen Wald mit Lichtungen und teils entlang von einem Bach bis zu einem bergigen Plateau.

Dieser Abschnitt über die Berge ist recht eben und man kommt gut vorwärts, das Gelände ist offen und steinig, im Sommer könnte es warm werden. Die Ausblicke sind atemberaubend und bei gutem Wetter für mich einer der schönsten Abschnitte des Trails.

Kurz vor dem Abstieg nach Lagkardia (dem Endpunkt) ist die Markierung relativ schlecht auf dem steinigen Gelände mit vielen weiteren Pfaden. In Lagkardia gibt es einige sehr nette Tavernen (es ist recht viel los) und sehr viele streunende Hunde und Katzen.

Die letzte und einfachste Etappe, sie hat kaum Höhenmeter. Wasser gibt es nur am Anfang und am Ende der Etappe. Bis auf eine wandernde Familie (mit Hund) begegnet uns niemand.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert