
Viele Pilgerwege führen nach Trondheim (Nidaros Dom), eine schöne Übersicht gibt es auf Pilegrimsleden | Nordic pilgrimage.
Wir entscheiden uns für den Wildesten – den Østerdalsleden von Tynset nach Trondheim 189km.
In Norwegen gibt es eigentlich nur zwei Arten von Wanderwegen, entweder normale Straßen (mit mehr oder weniger Verkehr) oder schmale enge Fußwege im Nirgendwo (mehr oder weniger nass).
Der Østerdalsleden führt über beide Arten von Wanderwegen, mir persönlich war es oftmals zu viel Straße und auch wenn dort kaum Autos fahren (meist Schotterpisten) wird dadurch das wandern oft etwas eintönig trotz der tollen Landschaft außenherum.
Die Abschnitte durch die Wildnis waren größtenteils recht herausfordernd – teils steil, meistens sehr nass und rutschig, teils von Weidetieren extrem ausgetreten und uneben. Entsprechend langsam kommt man auch nur vorwärts.
Dazu kommt das der Weg oft nicht wirklich gut ausgeschildert ist und sowohl die Karte auf der offiziellen Homepage als auch die auf komoot nicht mit der Beschilderung vor Ort zusammen passt – es lohnt sich also ein kontinuierlicher Abgleich aller Karten.
Für norwegische Verhältnisse war der Netzempfang in den einsamen Gegenden auch relativ schlecht, ein voriger Download der Karten ist sehr zu empfehlen.
Wir haben teils im Hotel, auf Campingplätzen und auch in Schutzhütten übernachtet, das war auch mit Hunden möglich. Einfacher ist es natürlich mit Zelt. Oder man bucht vorab eine Hütte z.B. über den norwegischen Wanderverband DNT-hyttene (es gibt sehr viele auf dem Weg, nicht nur die auf der offiziellen Homepage).
Mit Hunden auf dem Weg gibt es keine Probleme, die Norweger sind grundsätzlich recht hundefreundlich, allerdings herrscht in Norwegen ganzjährig Leinenpflicht (an die sich auch die meisten halten). Leider sind Hunde in vielen Unterkünften und generell in Restaurants nicht erlaubt. In öffentlichen Verkehrsmitteln (zwischen den größeren Orten gibt es recht gute Bus- und Bahnverbindungen) und Taxis waren Hunde (auch Pitschnass) überhaupt kein Problem.
Grundsätzlich war es auf allen Wegen recht einsam, andere Wanderer trifft man kaum (andere Hunde noch weniger), Wasser für Mensch und Hund gab es überall ausreichend. Die Landschaft ist wunderschön aber nicht so spektakulär wie auf den bekannteren norwegischen Wanderungen.
Tag 1 Tynset – Vingelen
19,9km 550hm 4h44min

Vom Startpunkt an der Kirche geht es hauptsächlich durch lichten Wald und die typisch norwegische See- und Sumpflandschaft nach Vingelen.
Wir übernachten im Vingelsgaard Gjestgiveri – ein sehr nettes kleines Hotel mit hübschen Zimmern und tollem Frühstück (Hunde erlaubt). Abendessen gibt es im kleinen Café am Gemeindezentrum mit Supermarkt.


Tag 2 Vingelen – Os
28,4km 500hm 6h35min
Landschaftlich bleibt es ähnlich zu Tag1. Der offizielle Weg zweigt kurz vor Os nach Dalsbygda ab, aber unser Wohnmobil steht auf dem Camping Roste zwischen Os und Røros.



Tag 3 Dalsbygda – Forollsjøen
28,3km 610hm 7h31min

Es geht zuerst durch Wald und sehr schön am Fluss entlang, danach ziemlich lange an der Straße bis aufs Fjell hinauf.
Der Forollsjøen ist ein wunderschöner See mit einer toll gelegenen offenen Übernachtungshütte. Leider gibt es in der Nacht eine Unwetterwarnung und wir müssen abbrechen. Die nächsten 2 Tage der Tour setzen wir aus.


Tag 4 Singsås – Samatun
25,1km 700hm 5h39min
Wir steigen in Singsås (wegen der guten Erreichbarkeit) wieder in den Trail ein. Der Weg führt wieder hoch aufs Fjell, diesmal mit einigen Rentieren und hübschen Seen. Wegen eines Gewitters müssen wir in einer offenen Übernachtungshütte Schutz suchen. In Samatun einer anderen Übernachtungsmöglichkeit (größere Hütte) sind leider keine Hunde erlaubt.



Tag 5 Samatun – Ler
25,0km 300hm 5h39min

Es geht wieder durch die typische norwegische See- und Sumpflandschaft (mit teils wie links im Foto überschwemmten Wegen).
Wir übernachten am Campingplatz Kjelstad.


Tag 6 Ler – Sandmoen
20,4km 720hm 5h25min
Der feuchteste, aber für mich der schönste und abenteuerlichste Teil des Trails, immer wieder mit tollen Ausblicken auf Trondheim.



Tag 7 Sandmoen – Trondheim
17,8km 150hm 5h27min

Die einfachste Etappe am Fluss entlang mit ein paar Staustufen. Je näher man der Stadt kommt um so mehr Menschen sind natürlich unterwegs. Trondheim lohnt auf jeden Fall einen Besuch, es gibt auch 2 sehr zentrale Stellplätze.

