
Der SWC ist anstrengender zu laufen als gedacht, es geht sehr viel hoch und runter und obwohl er sehr stark frequentiert ist, gibt es doch einige Abschnitte die relativ schwierig zu laufen sind. Teils ist es sehr eng oder auch sehr steinig. Zusätzliche Herausforderungen gibt es wenn man zu den kleineren Strandbuchten herunterklettert.
Es begegnen einem viele andere Wanderer, viele auch mit Hunden – die Engländer sind allerdings extrem höflich – immer geht einer an den engen Stellen zur Seite und lässt den anderen vorbei, die Hunde werden frühzeitig ran gerufen. Ich fand es absolut angenehm auch wenn mal mehr los war. Natürlich gibt es auch einige einsame Abschnitte – aber immer dort wo Parkplätze und Strände waren ist es teils schon sehr voll.
Der Weg ist für Hunde problemlos zu laufen, Wasser ist ausreichend am Weg zu finden, viele kleine Bäche kreuzen den Weg und fließen ins Meer. In den Orten steht vor fast jedem Laden oder Lokal eine Wasserschüssel für Hunde – die Engländer sind vernarrt in Hunde, haben selbst meist mehrere und sind sehr aufgeschlossen. Es gibt fast nirgendwo Leinenpflicht allerdings einige Weiden die überquert werden müssen mit Schafen, Kühen und Pferden. Die Kühe reagieren teilweise aggressiv auf Hunde.
Die Wege sind recht unterschiedlich, von völlig zugewachsenen engen steinigen Steigen bis zu komfortablen Wanderwegen ist alles dabei. Asphalt gibt es außer in den Orten so gut wie gar nicht, selbst wenn es mal an Straßen entlang geht ist oft ein kleiner Fußweg daneben. Aber es gibt auch ein paar Stellen auf meist recht engen Straßen, die nicht ganz ungefährlich sind, da nicht viel Platz bleibt wenn doch ein Auto entgegen kommt.
Durch Ebbe und Flut sind einige Wege oder Strände zu bestimmten Zeiten nicht begehbar, es gibt aber immer Ausweichmöglichkeiten. Ich gehe wenn möglich immer gerne über Strände, an den meisten sind Hunde erlaubt, aber es gibt auch welche mit Einschränkungen, aber dann immer mit einer Umgehungsmöglichkeit.


Die Beschilderung ist teils gut, teils schlecht, aber groß verlaufen kann man sich dank Meer auch nicht.
In öffentlichen Verkehrsmitteln waren Hunde kein Problem (laut offiziellen Beförderungsbedingungen ist meist nur ein Hund pro Bus erlaubt, aber es waren oft einige mehr im Bus) und fahren kostenlos. Toll sind die Doppeldecker-Busse, die zwischen den Hauptküstenorten fahren. Bei Taxis habe ich im Vorfeld abgeklärt ob Hunde mitfahren dürfen, das war teils schwieriger und viele waren schon recht früh ausgebucht.
Die Netzabdeckung ist oft sehr schlecht. Leider sind meine komoot Aufzeichnungen dadurch auch leicht verfälscht, da ich nicht durchgehend Empfang hatte.

Minehead – Porlock
16,8km 3:45min 420hm

Vom hübschen Minehead aus, geht es auf guten, teils steilen Wegen zuerst durch Wald und dann durch den Exmoor Nationalpark (mit Ponys) nach Porlock mit tollem Strand.
Wir übernachten am Sparkhayes Camping in Porlock (Farm mit großem Campingfeld), einige Pubs (auch hundefreundliche) in Gehreichweite.


Porlock – Lynmouth
22,6km 4:53min 630hm
Von Porlock aus geht es am zuerst am steinigen Strand entlang, dann oberhalb der Küste hauptsächlich durch Wald bis ins sehr hübsche Lynmouth.
Die nächsten Tage sind wir am Camping Watermouth Valley, ein riesiges Areal, wir stehen ganz oben mit tollem Meerblick.



Lynmouth – Combe Martin (Watergate Bay)
26,3km 6:22min 980hm

Eine sehr anstrengende Etappe, es geht sehr viel hoch und runter. Zumindest die erste Steigung sparen wir durch die Benutzung der Cliff Railway (Hunde erlaubt) ein. Oberhalb von Lynmouth führt zuerst ein asphaltierter Weg an der Küste entlang. Es geht auf Wanderwegen weiter, immer wieder mit tollen Ausblicken über die fast mediterrane Küste mit kleinen steinigen Badebuchten bis zum Campingplatz der direkt am Weg liegt.


Combe Martin – Woolacombe
19,6km 4:58min 610hm
Über den Hafen von Watermouth (nur bei Ebbe begehbar, sonst muss man wohl über die Straße) führt der Weg wieder über einige Höhenmeter nach Ilfracombe, ein netter Ort für einen Zwischenstopp. Wieder liegen einige teils steinige kleine Strandbuchten auf dem Weg, bei Woolacombe dann der erste lange Sandstrand.



Woolacombe – Braunton
22,9km 4:34min 170hm

Von Sandstrand zu Sandstrand – zuerst in Woolacombe (Hunde bis auf den vordersten Teil erlaubt), über die Dünen bei Croyde Beach (keine Hunde am Strand erlaubt) und den super langen Saunton Beach (Hunde überall erlaubt) bis nach Braunton.
Nächster Stellplatz auf dem Marshfort Camping in Northam, sehr klein mit eigenem Shop für regionale Produkte.


Braunton – Northam
19,9km 4:20min 90hm
Es geht an der einen Seite vom River Taw (der hier weit ins Land führt) bis zur Brücke in Barnstaple und auf der anderen Seite bis ans Meer bei nach Northam zurück. Der Weg ist gleichzeitig meist asphaltierter Radweg und es sind auch recht viele Radfahrer unterwegs. Dafür gibt es einige nette Beach-Cafés am Weg. Bei Ebbe kann man auch auf der Sandbank laufen, bei Flut kann man zum Schluss noch per Fähre abkürzen.



Appledore – Bucks Mills
19,6km 4:40min 410hm

Es geht immer am Meer entlang, zuerst über den tollen Strand in Westward Ho! (Hunde im Sommer nur im hinteren Teil erlaubt) und danach wird es wieder sehr hügelig an der schroffen Küste. Der Parkplatz in Bucks Mills ist nicht wirklich Wohnmobil geeignet (extrem enge Einfahrt).
Wir stehen in Hartland Stroke auf einem riesigen Stellplatz bei einer Farm mit Meerblick.


Bucks Mills – Hartland
28,0km 6:43min 840hm
Ein sehr schöner anstrengender Abschnitt über das Vorzeigeörtchen Clovelly bis nach Hartland Quai mit dramatischen Küstenausblicken.



Hartland – Bude
28,1km 6:29min 950hm

Die Küste bleibt dramatisch gezackt, doch jetzt sind die Buchten teils mit Sandstrand und laden zum Baden ein.


Bude – Crackington Haven
17,2km 3:28min 570hm
Bude ist ein sehr hübscher Ort, der weg führt weiter an der Küste entlang, wieder mit sehr viel sehr steilen Auf- und Abs.
Der Campingplatz Trewethett Farm ist typisch Caravan Club perfekt angelegt, super Servicepoint und dazu tolle Aussicht aufs Meer.



Crackington Haven – Tintagel
16km 4:15min 440hm

Von Crackington Haven aus geht es weiter an den Klippen entlang, auf dem Weg ein super nettes Café mit Farmshop in Bocastle. In Tintagel gibt es mehrere große Stellplätze für Wohnmobile.


Tintagel – Port Isaac
18,9km 4:30min 710hm
Am Schloss vorbei bis nach Port Isaac, ein richtig hübsches Örtchen mit netten Cafés und Geschäften.



Port Isaac – Rock
21,9km 4:33min 410hm

Ein relativ ebener Küstenabschnitt mit schönem Strand am Schluss (dank Ebbe). Von Rock aus würde es mit der Fähre nach Padstow weitergehen, aber wir fahren mit dem Wohnmobil zum nächsten Campingplatz in Porthcothan (Carnevas), eine einfache große Wiese.


Padstow – Porthcothan
21,9km 4:32min 320hm
Padstow ist ein hübscher aber völlig überlaufener Ort, von hier geht es ohne große Steigungen nach Porthcothan. Einige hübsche Strände und hübsche Felsformationen liegen auf dem Weg.



Porthcothan – Newquay
15,4km 3:22min 320hm

Es gibt viele wunderschöne Strandbuchten und tolle Felsenformationen auf dem Weg. In Watergate Bay ist eine der Schönsten mit tollen Beach Bars.
Unser Campingplatz in Porth Beach ist direkt am Strand aber nicht wirklich hübsch.


Newquay – Perranporth
21,7km 4:56min 360hm
Es geht hauptsächlich über Sandstrände bis nach Perranporth. Es ist viel los an den Stränden, aber es funktioniert problemlos mit den ballspielenden Kindern und den ballspielenden Hunden auf teils recht engem Raum.



Perranporth – Magor Farm
23,2km 5:07min 570hm

Es geht wieder mehr auf und ab, nur noch kleine Strandbuchten ansonsten hauptsächlich Klippen.
Wir übernachten auf der Magor Farm, eine Wiese irgendwo im Nirgendwo im Hinterland.


Magor Farm – Hayle (Gwithian)
17,2km 3:35min 170hm
Das erste Stück von Portreath geht recht eben an der Klippe entlang, ab Gwithian dann ein wunderschöner langer Strand bis nach Hayle.
Wir stehen am Camping Polmanter – vollausgestattetes riesiges Areal mit sämtlichen Schnickschnack.



Halsetown – Zennor
18,4km 4:07min 390hm

Ich lasse ein kleines Stücken vom SWC aus (Hayle/Leland – recht urban) und steige bei Carbis Bay (wo recht schicke Villen stehen) wieder ein. Ein netter Weg führt bis nach St. Ives – ein Ort aus dem Bilderbuch, es ist viel los. An den Stränden sind keine Hunde erlaubt. Dahinter geht es wieder recht einsam auf und ab an der Steilküste entlang bis nach Zennor. Der Weg ist recht steinig und anspruchsvoll. Im Wasser sieht man einige Seehunde.


Zennor -Pandeen
10,3km 2:31min 300hm
Ein recht anstrengender Abschnitt, auf und ab und teils sehr steinige Abschnitte zum Klettern. Dafür gibt es ein paar erreichbare Strandbuchten zum Abkühlen.
Wir stehen am Land’s End Camping auf einer großen Wiese mit Blick aufs Meer und tollem Sonnenuntergang.



Pendeen – Land’s End
20,8km 4:54min 500hm

Der Weg wird wieder einfacher zu laufen, es gibt ein paar kleinere Badebuchten und in Sennen einen sehr schönen langen Sandstrand. Bei Land’s End gibt es eigentlich nur ein paar Felsen im Wasser aber bei Sonnenuntergang doch recht eindrucksvoll.


Land’s End – Lamorna
20,3km 4:46min 550hm
Wieder eine anstrengende Etappe – sehr steile An- und Abstiege, sehr enge zugewachsene Steige, teils Kletterpartien über Steine – dafür mit den schönsten und einsamsten Sandbuchten mit teils Höhlen und Lochfelsen. Sogar ein „offizieller“ FKK Strand ist dabei.


